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Montag, 11. März 2013
Neues Glück(?)
Samstag entscheide ich mich doch noch in das besagte Tanzlokal zu gehen.
Mit mir kommt gleichzeitig ein Mann herein, der sich direkt neben mich an die Bar setzt.
Irgendwie kommen wir ins Gespräch.
Die Barfrau fragt ihn, ob er heute alleine sei und nicht xy mitgebracht hätte.
Ich hatte sofort das Gefühl, diese Frage sei doch für mich bestimmt gewesen.
Er: gut aussehend, südländischer Typ, stark dem klassischen Sänger Villazon ähnelnd:
https://www.google.de/search?q=rolando+villazon&hl=de&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ei=L_s8UYqgHuGq4ASEuYGQCw&sqi=2&ved=0CEEQsAQ&biw=1366&bih=611
Er ist aber kein Musiker, sondern ein selbständiger Schreiner aus einer Nachbarstadt.
Zuerst bewundert er meine schönen Haare.
Es kommt sehr ehrlich und authentisch rüber, ich werde aber doch an meine Silvesterbekanntschaft erinnert.
Ich denke an die vielen guten Hinweise in meinen Beratungsbüchern:
„zurückhaltend sein, nicht sofort alles geben und nicht so offen und vertrauensselig sein.“
Auch, wenn es schwerfällt, aber es scheint doch zu wirken.
Der Gute läuft zur Hochform auf und flirtet mit mir.
Seine Begeisterung für mich steigert sich.
Meine Augen sind wunderschön.
„Du hast alles, was eine Frau, was ein Mensch braucht!“
Nach meiner Nachfrage differenziert er es:
Du hast Herzenswärme. Du bist eine sexy Frau.
Ich versuche diesen Flirt etwas zu bremsen, vor allem mich selbst.
Bloß nicht in diesen wunderbaren Menschen Hals über Kopf verlieben!
Ich sage zu mir: C. ,das bringt nur wieder Herzschmerz.
Also, agiere ich mit angezogener Handbremse und vermeide tiefe „Augenblicke“.
Denn, wie kann es anders sein: er ist verheiratet.
Kann ja nicht anders kommen, ich habe ja in der Beziehung immer „Glück“.
Er bedankt sich tausendmal dafür, dass ich da bin. Er sagt, er sucht Liebe, keine Affaire.
„Du bist nicht frei, also kommt es für mich nicht in Frage!“
„Ich mache mich für dich frei!“
Seine Gestik und Mimik sind berauschend. Er sagt, er empfindet schon sehr viel für mich und greift sich ständig ans Herz. Da sei ich schon drin.
Er ist ehrlich und zeigt Fotos von seiner Familie, Frau und Kinder.
Ich natürlich auch, erkläre genau meine Situation.
Kein Problem.
Ich möchte einfach nicht darüber nachdenken, wie es organisatorisch und rein beziehungstechnisch weitergehen sollte. Bin skeptisch, aber doch von seiner Begeisterung von mir sehr geschmeichelt.
Das hatten wir doch alles schon mal, es ist wie ein Dejavue.
Und doch schwingt in der Luft etwas anderes mit, denn dieses Mal ist es ernster, viel intensiver und aufrichtiger.
Er glaubt, dass unser Zusammentreffen kein Zufall, sondern Bestimmung war.
Bin ich wieder naiv?
Er möchte mich küssen, doch ich ziere mich.
Ich möchte abwarten und möchte sehen, was er so in den nächsten Tagen und Wochen macht.
Als ich zur Toilette muss, hat er Angst, dass ich ihm „abhanden“ komme.
Er holt mich dort ab und hält mich fest, lässt mich den ganzen Abend nicht mehr aus den Augen.
Beim Tanzen bewundere ich zwei Damen, die neben uns einmalig gut tanzen, er sagt: du tanzt besser als sie.
Als ich versuche, ihn während des Gesprächs wieder die Liebe für seine Frau zu entfachen, schaut er mich ungläubig an.
Sie ist hübsch und hat auch sehr schöne Augen.
„Du hast schönere Augen!“
Er kann mich erstaunen und verblüffen.
Es sei für ihn nichts Kurzfristiges, er möchte mit mir sein weiteres Leben verbringen.
Meine Güte!!!!!Starke Worte, starke Gefühle!(?)
Ich hätte noch stundenlang mit ihm verbringen können, doch ich schiebe vor, dass meine Mutter sich Sorgen macht.
Er übernimmt trotz meines Protestes die komplette Rechnung und begleitet mich zum Auto. Wieder keine Küsse, nur eine Umarmung.
Ich komme mir sehr vernünftig und klug vor.
Blöd diese Taktik-sachen.
Aber, wenn ich den „Hauptgewinn“ möchte, darf ich mich nicht so billig verkaufen oder?
Als ich im Bett liege, ruft er an. Er hat vorher gefragt, ob er mich anrufen dürfe.
Ich halte heute die Finger still und warte ab.(Auch ein Tipp in dem Beziehungsratgeber)
Um 18 Uhr ruft er hier zu Hause an, er möchte meine Stimme hören, er würde mich ganz schlimm vermissen.
Und er möchte mich wiedersehen. Am Wochenende?
In dieser Woche habe ich so viel zu tun. Wird wahrscheinlich meine kranke Enkelin hüten.
Mein Kopf ist leer und ich kann einfach nicht in die Zukunft blicken.
Und möchte nicht über die Schwierigkeiten nachdenken. Nein, aber richtig reinfallen in dieses neue Glück kann ich auch nicht.
Das Herz ist wohl doch noch zu sehr verletzt.

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