Montag, 11. Juni 2012
Tagebuch 1920/1921 Hermann Hesse
bellaantonia, 12:08h
"Wie seltsam lange braucht man, um sich selbst ein klein wenig zu kennen-wie viel länger, um Ja zu sich zu sagen und in einem überegoistischen Sinne mit sich einverstanden zu sein!
Wie muss man doch immer wieder an sich herum machen, mit sich kämpfen, Knoten lösen, Knoten durchhauen, neue Knoten knüpfen!
Ist man damit einmal zu Ende, ist einmal die volle Einsicht, die volle Harmonie, das volle fertige Lächeln und Jasagen da, ist dies Ziel einmal erreicht: dann lächelt man und stirbt, das ist der Tod, das ist die Erfüllung des Diesmaligen, der willige Eintritt ins Gestaltlose, um daraus wiedergeboren zu werden.
So weit mag ich diesen Faden denken.
Das Nichtmehrgeborenwerden, das echte Nirwana, die Seligkeit des Erreichthabens, ist mir in ihrem vollen, echten Sinn (nicht in dem einer bloßen Müdigkeit und Sehnsucht nach Rast) noch niemals ganz erfassbar und vorstellbar geworden…"
Wie präzise und treffend spricht Hesse genau aus, was ich im Moment mitmache.
Wunderbar!
Wie muss man doch immer wieder an sich herum machen, mit sich kämpfen, Knoten lösen, Knoten durchhauen, neue Knoten knüpfen!
Ist man damit einmal zu Ende, ist einmal die volle Einsicht, die volle Harmonie, das volle fertige Lächeln und Jasagen da, ist dies Ziel einmal erreicht: dann lächelt man und stirbt, das ist der Tod, das ist die Erfüllung des Diesmaligen, der willige Eintritt ins Gestaltlose, um daraus wiedergeboren zu werden.
So weit mag ich diesen Faden denken.
Das Nichtmehrgeborenwerden, das echte Nirwana, die Seligkeit des Erreichthabens, ist mir in ihrem vollen, echten Sinn (nicht in dem einer bloßen Müdigkeit und Sehnsucht nach Rast) noch niemals ganz erfassbar und vorstellbar geworden…"
Wie präzise und treffend spricht Hesse genau aus, was ich im Moment mitmache.
Wunderbar!
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