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Sonntag, 11. März 2012
Fortsetzung Teil 34 Verzaubert in Tabarka-Tagebuch einer großen Liebe
bellaantonia, 13:52h
In den letzten Tagen sind die Arbeiten an der Toilettengrube vorangeschritten, alles läuft nach Plan: ein großer Bagger hat ein Riesenloch ausgehoben, das hätte Ibrahim nicht in einem Jahr mit der Hand geschafft. Ein Arbeiter hat begonnen die Grube innen mit Steinen auszukleiden, es ist eine schwere Arbeit und das bei der Hitze, die zur Zeit hier herrscht. Für April sehr außergewöhnliche 30 bis 35 Grad. Doch wir haben uns zu früh gefreut, dass alles so am Schnürchen läuft, der Arbeiter kommt einfach nicht und sagt auch nicht ab. Ibrahim kann ihn auch nicht am Handy erreichen.
Wir nennen es hier „Rendezvous Arabe“, was so viel heißen soll, man kann sich auf Verabredungen hier nicht wirklich verlassen. Alle sehen das eigentlich locker und kennen schon dieses Prinzip. Nur Ibrahim macht einen Riesenaufstand, schreit herum und tobt vor Wut, so dass seine Mutter vor Schreck angelaufen kommt und wissen möchte, was los ist.
Es entbrennt eine heftige Diskussion. Am schlimmsten sind seine Vorwürfe, ich stünde nicht an seiner Seite und würde ihn nicht respektieren,
(das sagt der Richtige!), nur weil ich bemerkt habe, dass jeder Mensch einmal Fehler machen könne und es hier wohl in Tunesien ja nicht so üblich ist sehr zuverlässig zu sein. Das akzeptiert er nicht. Er ist sehr streng mit anderen Menschen, nur nicht mit sich selbst.
Gestern haben wir eine Tür, zwei Fenster, eine Toilettenschüssel und die Zuleitungen für die Dusche gekauft. Das Geld fließt, ich darf alles bezahlen, auch den Lohn für die Arbeiter, werde aber in keiner Weise daran beteiligt, mit entscheiden zu dürfen, wo zum Beispiel das Fenster eingebaut wird. Ibrahim lässt es viel zu hoch einbauen, weil er Angst hat, die Nachbarn könnten uns beim Duschen zuschauen.
Geld darf ich geben, aber er macht alles wie er es will.
Ich hoffe, dass die Bauarbeiten bis Ende Mai fertig sind, damit ich wenigstens auch noch einige Urlaubstage genießen kann.
Heute Morgen hat Ibrahim, aus welchem Grund auch immer, seine Mutter angeschnauzt, dass es mir in der Seele weh tut.
Sage ich meine Meinung dazu, bekomme ich auch eine Menge ab.
Der Teufel sei in der Wohnung, ich solle den Mund halten, ich sei blöd.
Dauernd murmelt er Formeln aus dem Koran vor sich her, dreht sich um und beschimpft mich fast im gleichen Atemzug, auch vor anderen, die nicht wirklich verstehen, was ich denn so Schlimmes gemacht haben könnte, dass er so ausflippt.
Dann wieder ist er wie ausgewechselt, säuselt von Liebe. Ich antworte ihm, dass das keine Liebe sei. Einen Menschen, den man liebt, verletzt man nicht.
Fortsetzung folgt...
Wir nennen es hier „Rendezvous Arabe“, was so viel heißen soll, man kann sich auf Verabredungen hier nicht wirklich verlassen. Alle sehen das eigentlich locker und kennen schon dieses Prinzip. Nur Ibrahim macht einen Riesenaufstand, schreit herum und tobt vor Wut, so dass seine Mutter vor Schreck angelaufen kommt und wissen möchte, was los ist.
Es entbrennt eine heftige Diskussion. Am schlimmsten sind seine Vorwürfe, ich stünde nicht an seiner Seite und würde ihn nicht respektieren,
(das sagt der Richtige!), nur weil ich bemerkt habe, dass jeder Mensch einmal Fehler machen könne und es hier wohl in Tunesien ja nicht so üblich ist sehr zuverlässig zu sein. Das akzeptiert er nicht. Er ist sehr streng mit anderen Menschen, nur nicht mit sich selbst.
Gestern haben wir eine Tür, zwei Fenster, eine Toilettenschüssel und die Zuleitungen für die Dusche gekauft. Das Geld fließt, ich darf alles bezahlen, auch den Lohn für die Arbeiter, werde aber in keiner Weise daran beteiligt, mit entscheiden zu dürfen, wo zum Beispiel das Fenster eingebaut wird. Ibrahim lässt es viel zu hoch einbauen, weil er Angst hat, die Nachbarn könnten uns beim Duschen zuschauen.
Geld darf ich geben, aber er macht alles wie er es will.
Ich hoffe, dass die Bauarbeiten bis Ende Mai fertig sind, damit ich wenigstens auch noch einige Urlaubstage genießen kann.
Heute Morgen hat Ibrahim, aus welchem Grund auch immer, seine Mutter angeschnauzt, dass es mir in der Seele weh tut.
Sage ich meine Meinung dazu, bekomme ich auch eine Menge ab.
Der Teufel sei in der Wohnung, ich solle den Mund halten, ich sei blöd.
Dauernd murmelt er Formeln aus dem Koran vor sich her, dreht sich um und beschimpft mich fast im gleichen Atemzug, auch vor anderen, die nicht wirklich verstehen, was ich denn so Schlimmes gemacht haben könnte, dass er so ausflippt.
Dann wieder ist er wie ausgewechselt, säuselt von Liebe. Ich antworte ihm, dass das keine Liebe sei. Einen Menschen, den man liebt, verletzt man nicht.
Fortsetzung folgt...
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