adopt your own virtual pet!
Dienstag, 13. März 2012
Fortsetzung Teil 37 Verzaubert in Tabarka-Tagebuch einer großen Liebe
Ich mache und tue, baue, streiche Fenster und Türen, rödel im Haus rum, versorge die Arbeiter mit Essen, bezahle alles und muss mich nach wie vor titulieren lassen.
Ich sei kein Mensch, ich wäre ein Tier, ich hätte Schildkrötenaugen, ich hätte einen Wurm! Unglaublich, aber wahr!
Kein Wunder, dass ich die Tage zähle und froh bin, bald wieder in Deutschland zu sein. Heute Nacht hat es wieder gestürmt und in Strömen geregnet. Die Regenwasserfässer sind bis zum Rand voll. Hoffentlich kommen noch einige Sonnentage als Entschädigung!

... link (2 Kommentare)   ... comment


Liebe Leser..
Zwischendurch muss ich einmal eine kurze Erklärung abgeben, liebe Leser meines Blogs.
Im Nachhinein aus der räumlichen und zeitlichen Distanz betrachtet, sind mir fast alle Geschehnisse unerklärlich. Vor allem die Tatsache, dass ich mir und was ich mir habe alles gefallen lassen.
Eine Freundin fragte mich seinerzeit, ob ich dem Mann "hörig" sei. Das muss ich ganz klar verneinen.
Die Sexualität war sehr durchschnittlich und oft ungewollt, 0/8 15, es gab keinen tabulosen Sex, weil so etwas natürlich im Koran verboten sei.
Ich kann mir mein Durchhaltevermögen nur so erklären, dass ich davon überzeugt war, ich müsse mir beweisen, nicht wieder zu scheitern.
Liebe verzeiht alles, liebt man, gibt man dem anderen immer und immer wieder die Chance und fängt am nächsten Tag wieder neu an, das war mein Credo.
Ich hatte auch sehr viel Liebe in meinem großen Herzen. Wenn ich verletzt wurde, verstand es Ibrahim immer wieder, mich nachher um den Finger zu wickeln.
Durch Blicke, durch kleine Gesten, Gefälligkeiten und Zärtlichkeiten. Dann war ich ganz rasch wieder gut und das Spiel konnte von vorne beginnen.
Wie gesagt, im Nachhinein schüttele ich über mich nur den Kopf vor Unverständnis.
Sicher auch diejenigen, die meine Geschichte hören und mitlesen.
Vor allem, wenn man weiß, welche "gestandene" Frau ich bin, die ihr Leben mehr als gemeistert hat.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Fortsetzung Teil 36 Verzaubert in Tabarka-Tagebuch einer großen Liebe
Gestern Abend ging fünf Minuten vor Ende eines schönen Films der Strom aus.
Wir sind bei strömendem Regen und völlig matschig hier zu Hause angekommen.
Bei dem kalten Wetter kann man die Wäsche nicht waschen, es ist kalt, es regnet immer noch in Strömen, man kann die Toilette immer noch nicht benutzen und es gibt nach wie vor keinen Strom.
Hinzu kommt, dass mich Ibrahim den ganzen Tag mit dem Koran „beschallt“, entweder singend oder rezitierend.
Da habe ich einen Koller bekommen mit heftiger Heimwehattacke, mich ins Bett gelegt und erst einmal ein Stückchen geheult. Danach ging es mir besser.
In solchen Situationen kann mich Ibrahim auch wieder aufbauen, er tröstet mich, kocht ein gutes Essen und spielt anschließend mit mir Halma.
Seit einiger Zeit haben wir einen „running gag“, Ibrahim lispelt, wenn er spricht und das hört sich so witzig an, dass er mich immer damit zum Lachen bringt.
Während Ibrahim heute zur Stadt fährt um Strom zu bezahlen, die Reparatur des Strommastens zu beantragen und die Badezimmerfenster zum Glaser bringt, streiche ich die neue Tür und die Fensterläden vor. Ich entwickele mich noch zum perfekten Handwerker.

Es fehlt im Haus an allen Ecken. Ich habe in den letzten Wochen schon 1200 Euro ausgegeben, keine großen Investitionen, nein, sondern für ganz notwendige Sachen. Ibrahim benötigte dringend neue Klamotten, denn er hat wieder abgenommen und die Sachen schlottern ihm am Körper.

Heute auf dem Weg zum Sammeltaxi kommt wieder der Hammer, nach einigen ruhigen Tagen.
Der Weg ist recht steinig und Ibrahim möchte meine Hand nehmen, um mir zu helfen. Ich wollte lieber alleine gehen, da er mich sehr grob anfasst, dass es weh tut und er viel zu schnell läuft, so dass ich nicht mitkomme. Ja, das hätte ich mal besser nicht gemacht! Er lässt eine Schimpftirade auf mich ab, die darin gipfelt, dass er mich als Hure beschimpft.
Als ich mich daraufhin umdrehe und wieder zurück nach Hause gehen möchte, da mir die Lust auf Strand oder Stadt gründlich vergangen ist, flippte er total aus, zerrt mich an den Armen und schuppst mich den Berg rauf. Wenn das jemand beobachtet hat, der hätte weiß Wunder etwas gedacht, was ich gesagt oder getan hätte.
Am Strand angekommen entschuldigt er sich für sein Verhalten, ich bleibe aber unversöhnlich und teile ihm mit, dass ich das nicht verzeihen kann.
Ich telefoniere mit meiner Freundin, die sofort merkt, dass wieder etwas nicht in Ordnung ist. „Ich denke viel darüber nach, nie wieder hierher zu fliegen“, flüstere ich fast ins Telefon.
Meine Freundin ist entsetzt und versteht die Welt nicht mehr, dass ich mir das alles gefallen lassen, ich kann ihr ja nichts Genaues schildern, aber sie denkt sich ihren Teil.
Ibrahim bekommt das sofort mit und möchte wissen, was wir genau besprochen hätten.
Er schiebt die Schuld immer mir in die Schuhe. Ich sei gestochen, ich sei blöd und verzaubert worden.
Man kann mit ihm nicht leben, geschweige friedlich leben. Mir geht es ja nicht alleine so, auch sein jüngerer Bruder spricht nicht mehr mit ihm, mit dem älteren hat er auch nicht wirklich guten Kontakt. Der hätte gesagt, er suche sich nur Frauen aus, die fremd sind, er solle lieber die Schwester seiner Frau heiraten. Mit seinem erwachsenen Neffen streitet er sich so heftig um ein Handy, dass sie nun zerstritten sind und sich keines Blickes mehr würdigen.
Ich treffe ihn einmal im Sammeltaxi, da drückt er mir verständnisvoll die Hand und lächelt so mild, als wolle er mir sagen, ich weiß Bescheid, was du da mitmachst. Schade, dass ich mich nicht ausreichend verständigen kann, sonst hätte ich mal losgelegt und ihnen erzählt, dass ich nicht die Verursacherin der Streitigkeiten bin.


Fortsetzung folgt...

... link (0 Kommentare)   ... comment