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Donnerstag, 15. März 2012
Fortsetzung Teil 39 Verzaubert in Tabarka-Tagebuch einer großen Liebe
bellaantonia, 23:58h
Ibrahim kommt schäumend vor Wut aus der Stadt zurück. Er hatte noch einmal beim Elektrizitätswerk nachgehakt, warum es so endlos dauert, dass der Masten aufgestellt wird. Er hat erfahren, dass sein jüngerer Bruder dort vorstellig geworden ist und sein Einverständnis zum Aufstellen des Strommastens zurück gezogen hat.
Das Drama nimmt seinen Lauf. Ich versuche ihn aufzuhalten, aber er ist derartig wütend, dass er fast Schaum vor dem Mund hat. Vor Wut schnaubend läuft er hinüber zum Haus seines jüngeren Bruders, ruft ihn heraus und verpasst ihm ohne Vorwarnung eine Kopfnuss.
Dem scheint nicht viel passiert zu sein, nun stürzen sich die vom Lärm herangelockten Verwandten auf Ibrahim, halten den Tobenden mit mehreren Leuten fest und sein Bruder schlägt ihm die Nase ein.
Die Prügelei wird immer härter, einer gegen mehrere Männer. Ibrahims Vater holt einen dicken Rohrstock und prügelt auf ihn ein. Es hinterlässt dicke Striemen auf seinem Rücken, die noch wochenlang zu sehen sind. Am Schlimmsten sind aber die tiefen Bisse, die ihm sein Bruder in den Rücken und in die Schulter beibringt.
Seine Mutter wird vor lauter Aufregung ohnmächtig, ich selbst hatte in der Nacht darauf schlimme Schwindelattacke und Herzbeschwerden.
Ibrahim läuft so verletzt wie er ist mehrere Kilometer zur Polizei und zeigt seinen Vater und seinen Bruder an.
Sie mussten noch am selben Tag bei der Polizei antanzen, sonst wäre der Teufel los gewesen.
Die Polizei macht sich aber am nächsten Tag ein eigenes Bild und entscheidet vor Ort, dass der Bruder Ibrahim die Erlaubnis geben muss, den Masten aufzustellen, sein Grundstück wird gar nicht berührt, sondern sein daneben wohnender Onkel gibt seine Erlaubnis dafür. Er muss es zulassen, dass die Stromleitung über sein Grundstück läuft, ansonsten wird eine Strafe von 500 Dinare oder eine Gefängnisstrafe fällig. Da die Polizei hier eine sehr hohe Autorität hat und erwachsene, gestandene Männer eine Heidenangst vor der Obrigkeit haben, halten sich alle an die Entscheidungen der Polizei.
Mir war bis zu diesem Tag ein derartiger Familienkrieg völlig fremd und es nimmt mich wirklich mit.
Später versuche ich Ibrahim davon zu überzeugen, dass Gewalt keine Lösung ist und man mit Aggression nichts wirklich fair lösen kann.
Er sieht sich aber durch den letztendlichen Erfolg im Recht und meint, richtig gehandelt zu haben.
„Du siehst doch, ich habe geschafft, was ich wollte!“
Dass er schwer verletzt ist und noch wochenlang daran leidet, das sieht er nicht.
Fortsetzung folgt...
Das Drama nimmt seinen Lauf. Ich versuche ihn aufzuhalten, aber er ist derartig wütend, dass er fast Schaum vor dem Mund hat. Vor Wut schnaubend läuft er hinüber zum Haus seines jüngeren Bruders, ruft ihn heraus und verpasst ihm ohne Vorwarnung eine Kopfnuss.
Dem scheint nicht viel passiert zu sein, nun stürzen sich die vom Lärm herangelockten Verwandten auf Ibrahim, halten den Tobenden mit mehreren Leuten fest und sein Bruder schlägt ihm die Nase ein.
Die Prügelei wird immer härter, einer gegen mehrere Männer. Ibrahims Vater holt einen dicken Rohrstock und prügelt auf ihn ein. Es hinterlässt dicke Striemen auf seinem Rücken, die noch wochenlang zu sehen sind. Am Schlimmsten sind aber die tiefen Bisse, die ihm sein Bruder in den Rücken und in die Schulter beibringt.
Seine Mutter wird vor lauter Aufregung ohnmächtig, ich selbst hatte in der Nacht darauf schlimme Schwindelattacke und Herzbeschwerden.
Ibrahim läuft so verletzt wie er ist mehrere Kilometer zur Polizei und zeigt seinen Vater und seinen Bruder an.
Sie mussten noch am selben Tag bei der Polizei antanzen, sonst wäre der Teufel los gewesen.
Die Polizei macht sich aber am nächsten Tag ein eigenes Bild und entscheidet vor Ort, dass der Bruder Ibrahim die Erlaubnis geben muss, den Masten aufzustellen, sein Grundstück wird gar nicht berührt, sondern sein daneben wohnender Onkel gibt seine Erlaubnis dafür. Er muss es zulassen, dass die Stromleitung über sein Grundstück läuft, ansonsten wird eine Strafe von 500 Dinare oder eine Gefängnisstrafe fällig. Da die Polizei hier eine sehr hohe Autorität hat und erwachsene, gestandene Männer eine Heidenangst vor der Obrigkeit haben, halten sich alle an die Entscheidungen der Polizei.
Mir war bis zu diesem Tag ein derartiger Familienkrieg völlig fremd und es nimmt mich wirklich mit.
Später versuche ich Ibrahim davon zu überzeugen, dass Gewalt keine Lösung ist und man mit Aggression nichts wirklich fair lösen kann.
Er sieht sich aber durch den letztendlichen Erfolg im Recht und meint, richtig gehandelt zu haben.
„Du siehst doch, ich habe geschafft, was ich wollte!“
Dass er schwer verletzt ist und noch wochenlang daran leidet, das sieht er nicht.
Fortsetzung folgt...
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