Montag, 5. März 2012
Fortsetzung Teil 28 Verzaubert in Tabarka-Tagebuch einer großen Liebe
bellaantonia, 10:09h
Nur Ibrahim reagierte sehr eifersüchtig darauf, dass ich dem Hund so viel Aufmerksamkeit schenkte.
Aber ich versuchte das zu ignorieren.
Eines Tages kam ich nach einem längeren Aufenthalt in Deutschland wieder nach Tunesien zurück und vermisste Jacque.
„Ach, dem geht’s schlecht, der läuft irgendwo rum, aber der ist verletzt“.
„Wie, verletzt? Wie kann das kommen?“fragte ich.
Ibrahim gab eine ausweichende Antwort. Nun, er sei ja nach Tunis gefahren, um mich vom Flugplatz abzuholen, das müsse wohl in der Zeit passiert sein.
Man merkt den Unterton? Jetzt bin ich es wieder Schuld, dass der Hund so heruntergekommen ist, nur wegen seiner zweitägigen Abwesenheit?
Das, was ich dann zu sehen bekam, konnte nicht in zwei Tagen passiert sein.
Jacque war nur noch ein Schatten seiner selbst, er kam auf drei Beinen angehumpelt, der Vorderlauf war gebrochen und hing daneben, am Kopf, im Nacken und auf dem Rücken hatte er schrecklich klaffende Bisswunden, im Ganzen war er skelettartig abgemagert.
Seine schönen Augen waren gebrochen und er kroch nur noch zu mir.
Ich war zu spät gekommen und in meiner Abwesenheit hatte ich ihn nicht beschützen können.
Mir brach das Herz und ich war selten so traurig wie in diesem Augenblick.
Ibrahims Mutter sagte: „Labes, labes!“, was so viel heißen sollte, es wird schon wieder.
Ich konnte nur den Kopf schütteln und unter Tränen widersprechen.
Das wurde nichts mehr, das konnte jeder sehen. Das Tier war am Ende.
Ich entschied sofort, dass Jacque schnellstens eingeschläfert werden müsse, um seinem Elend ein Ende zu setzen.
Ibrahim brauchte noch zwei Tage, um endlich den Tierarzt zu holen, der Jacque dann erlöste.
Mein „lieber“ Ibrahim ließ das arme Tierchen sogar noch bis ins Tal humpeln, denn der Tierarzt wollte nicht bis zu den Häusern den Berg hoch klettern.
Ich drängte ihn dann auch, seinen Hund in der Nähe der Eukalyptusbäume zu beerdigen.
Beim Einschläfern und auch bei der Beerdigung wollte ich nicht dabei sein, ich konnte das nicht mit ansehen und blieb an dem Tag lange in der Stadt und am Strand.
Anschließend habe ich Ibrahim die Leviten gelesen. Er dürfe sich auf keinen Fall wieder einen Hund zulegen, denn er könne sich ja nicht einmal selber versorgen, geschweige denn noch die Kosten für ein Tier aufbringen. Er versprach es und soweit ich es weiß, hat er sich bis heute daran gehalten.
Jacque, du treuer Freund, ich hoffe, da wo du jetzt bist, geht es dir gut. Du hast genug gelitten.
Fortsetzung folgt...
Aber ich versuchte das zu ignorieren.
Eines Tages kam ich nach einem längeren Aufenthalt in Deutschland wieder nach Tunesien zurück und vermisste Jacque.
„Ach, dem geht’s schlecht, der läuft irgendwo rum, aber der ist verletzt“.
„Wie, verletzt? Wie kann das kommen?“fragte ich.
Ibrahim gab eine ausweichende Antwort. Nun, er sei ja nach Tunis gefahren, um mich vom Flugplatz abzuholen, das müsse wohl in der Zeit passiert sein.
Man merkt den Unterton? Jetzt bin ich es wieder Schuld, dass der Hund so heruntergekommen ist, nur wegen seiner zweitägigen Abwesenheit?
Das, was ich dann zu sehen bekam, konnte nicht in zwei Tagen passiert sein.
Jacque war nur noch ein Schatten seiner selbst, er kam auf drei Beinen angehumpelt, der Vorderlauf war gebrochen und hing daneben, am Kopf, im Nacken und auf dem Rücken hatte er schrecklich klaffende Bisswunden, im Ganzen war er skelettartig abgemagert.
Seine schönen Augen waren gebrochen und er kroch nur noch zu mir.
Ich war zu spät gekommen und in meiner Abwesenheit hatte ich ihn nicht beschützen können.
Mir brach das Herz und ich war selten so traurig wie in diesem Augenblick.
Ibrahims Mutter sagte: „Labes, labes!“, was so viel heißen sollte, es wird schon wieder.
Ich konnte nur den Kopf schütteln und unter Tränen widersprechen.
Das wurde nichts mehr, das konnte jeder sehen. Das Tier war am Ende.
Ich entschied sofort, dass Jacque schnellstens eingeschläfert werden müsse, um seinem Elend ein Ende zu setzen.
Ibrahim brauchte noch zwei Tage, um endlich den Tierarzt zu holen, der Jacque dann erlöste.
Mein „lieber“ Ibrahim ließ das arme Tierchen sogar noch bis ins Tal humpeln, denn der Tierarzt wollte nicht bis zu den Häusern den Berg hoch klettern.
Ich drängte ihn dann auch, seinen Hund in der Nähe der Eukalyptusbäume zu beerdigen.
Beim Einschläfern und auch bei der Beerdigung wollte ich nicht dabei sein, ich konnte das nicht mit ansehen und blieb an dem Tag lange in der Stadt und am Strand.
Anschließend habe ich Ibrahim die Leviten gelesen. Er dürfe sich auf keinen Fall wieder einen Hund zulegen, denn er könne sich ja nicht einmal selber versorgen, geschweige denn noch die Kosten für ein Tier aufbringen. Er versprach es und soweit ich es weiß, hat er sich bis heute daran gehalten.
Jacque, du treuer Freund, ich hoffe, da wo du jetzt bist, geht es dir gut. Du hast genug gelitten.
Fortsetzung folgt...
... comment