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Mittwoch, 7. März 2012
Fortsetzung Teil 30 Verzaubert in Tabarka-Tagebuch einer großen Liebe
Sein Aberglaube wird immer heftiger. Mindestens einmal in der Stunde ruft er „seine“ Heilerin an und fragt, wie er sich verhalten soll.
Später lerne ich diese Frau einmal kennen, sie lebt in den Bergen, hat ein behindertes Kind und ist auf zusätzlichen Verdienst durch die Dinare von Ibrahim angewiesen. Das Geld bezahle aber ich.

In diesem Urlaub leben wir in der Residenz Tabarka , in einer schönen Wohnung einer Lehrerin aus Tunis, die sie als Sommerresidenz nutzt.
Die Wohnung hat einen überdachten und mit Glasscheiben abgedichteten Balkon mit Blick auf die Tauchschule und den Hafen.
Es ist für tunesische Verhältnisse richtig luxuriös, mit gefließtem Badezimmer und einer schönen Einbauküche mit Durchreiche zum Wohn-und Essraum.
Unsere Nachbarn, ein gemischtes Ehepaar, sie Deutsche, er Tunesier, bewohnen die Eigentumswohnung direkt neben uns. Ich finde beide sehr sympathisch und freunde mich recht schnell mit ihnen an.
Sie bemerken auch schnell die machohafte Art von Ibrahim und regen sich öfter mal über ihn auf. Sie möchten ihre Wohnung verkaufen und hatten Ibrahim darum gebeten eine Visitenkarte eines Maklers mitzubringen.
Wir kommen mit Einkäufen nach Hause und ich bin schon auf dem Weg zur Nachbartür, um die Visitenkarte abzugeben, da meint Ibrahim, ich solle mich zuerst einmal um meine Angelegenheiten kümmern, nämlich die Einkäufe auspacken. Er bevormundet mich und versteht meine Verärgerung darüber nicht.
Ich bekomme einen Anruf meiner Freundin, dies nimmt er zum Anlass, selbst die Visitenkarte bei unseren Nachbarn abzugeben.
Spät abends gibt er mir die „Erlaubnis“ sehr gönnerhaft, ich könne ja nun zu Ezzedine und Marion gehen, wenn ich möchte. Sehr gnädig! Ich möchte aber jetzt lieber Fern sehen, zum anderen möchte ich die beiden jetzt nicht mehr so spät stören und zum anderen auch nicht immer nach Ibrahims Pfeife tanzen.
Meine Mutter bekommt am Telefon sehr viel davon mit und sagt mir einmal:
„Lass dir deine Flügel nicht beschneiden!“
Doch Ibrahim ist ausdauernd und versucht es immer wieder.
Heute Abend bin ich ziemlich wortkarg und beleidigt. Ich kann mir nicht helfen und komme nicht gegen ihn an. Oft lässt er mich alleine in der Wohnung sitzen und haut nach Hause in die Berge ab.
Manchmal empfinde ich es schon als Erleichterung.

Fortsetzung folgt...

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