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Mittwoch, 22. Februar 2012
Fortsetzung Teil 20 Verzaubert in Tabarka-Tagebuch einer großen Liebe
Ich hatte Tunesien nicht so wunderschön in Erinnerung wie ich es jetzt erleben durfte. Die vor vielen Jahren zurückliegenden Urlaube waren immer sehr stressig und voll gepackt mit Familienbesuchen und später gemeinsam mit zwei Kindern auch eine Herausforderung.
Tunesien ist intensiver, praller, schöner, goldener als ich es in Erinnerung hatte.
Als Bea, Rolf und ich schon längst die Zoll- und Passkontrolle passiert hatten und ich immer noch wie ein Schlosshund heule, kommt ein Zollbeamter auf mich zu und fragt mich, ob ich Frau W. sei.
Ich nicke, daraufhin überreicht er mir in ein kleines Papiertuch eingewickeltes Etwas.
Ibrahim hat mir im Flughafenshop eine kleine Parfumamphore gekauft und auf das Papier einige Worte mit dem Kugelschreiber geschrieben:
„Für Christa in Liebe Ibrahim. Vergesse mich nicht- Ich vergesse dich auch nicht.“
Kleine Blüten und Herzchen verzieren den Zettel.
Ich heule noch lauter und kriege mich erst später im Flugzeug wieder etwas ein.
Durch Gespräche mit Bea, die ebenfalls auf dem Rückflug wieder neben mir sitzt, geht es mir etwas besser.
Von Flugangst ist bei uns beiden nichts mehr zu merken. Irgendwie ist die wie weggeblasen.
Wir diskutieren auch die Problematik einer Fernbeziehung, aber ich sehe einfach alles in Rosa und keine unüberbrückbaren Schwierigkeiten auf mich zukommen.
Das wäre doch gelacht, da habe ich schon andere Herausforderungen gemeistert!
Sie weist mich auf Ibrahims machohafte Art hin und fragt mich, ob ich auf Dauer damit zurechtkommen würde.
„Der bestimmt dein ganzes Leben, du selbst wirst doch nie gefragt. Vor allem klammert der derartig und lässt dir keine Luft zum Atmen“, das war ihr schon aufgefallen.
„Ach, mit der Zeit lernt er schon, dass er lockerer werden kann und mir mehr vertrauen kann. Er ist eben zu oft enttäuscht worden und möchte nun sein Glück ganz festhalten“. Hier irre ich mich wirklich vollkommen.


Dieter, mein Noch-Ehemann, holt mich vom Flughafen ab.
Da die Landung später als geplant erfolgt, fahren keine öffentlichen Verkehrsmittel mehr. Dieter ist so hilfsbereit, Bea und Rolf nach Hause zu fahren. Es liegt auf dem Weg. Nachdem wir wieder alleine im Auto sitzen, komme ich gleich zur Sache und teile ihm knallhart mit, dass ich mich scheiden lassen und Ibrahim heiraten möchte.
Er reagiert kaum, ist wohl etwas traurig und geschockt, lässt es sich aber nicht anmerken und ist mit allem einverstanden.
Diese Hürde hätte ich geschafft, Gott sei Dank!
Am liebsten würde ich mich sofort auf dem Absatz herum drehen, und schnellstens wieder nach Tunesien fliegen, muss aber einige Dinge vorher klären.
Ich möchte mich nicht nur scheiden lassen, möchte auch so viel Geld wie möglich auftreiben und zusammenkratzen, um schnell wieder zu Ibrahim eilen zu können.

Fortsetzung folgt...

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