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Freitag, 24. Februar 2012
Fortsetzung Teil 22 Verzaubert in Tabarka-Tagebuch einer großen Liebe
Die nächsten Wochen sind geprägt von Sehnsucht und Abschiedsschmerz, Heimweh nach meinem Ibrahim und seiner Zärtlichkeit und Liebe.
Viele Tage lang fühle ich mich nicht zu Hause und wache morgens immer mit dem Gefühl auf, am falschen Platz zu sein. Meine Seele schreit: hier bist du nicht richtig. Diese innere Stimme höre ich ganz deutlich. Ich fühle mich fehl am Platz und verbringe die Tage und Wochen wie in einem falschen Film.
Ibrahim hat das gleiche Gefühl und sagt am Telefon:
„Ich laufe durch Tabarka wie falsches Geld“.
Ich weiß genau, was er meint und fühlt.
Hinzu kommt ein furchtbar kaltes und verregnetes Wetter in Deutschland und man möchte diesem Horror entfliehen.
Ich buche ganz schnell einen Flug nach Monastir, da Tabarka ja im Winter nicht mehr angeflogen wird. Was ich mir damit angetan habe, verstehe ich erst später. Der Transfer ist schrecklich anstrengend.
Mein erster Weg geht zur Scheidungsanwältin. Zu allem Überfluss muss ich die Gerichtskosten schon einmal im Voraus bezahlen.
Wie soll ich bloß alles finanzieren?
Als ich nach meiner Rückkehr meine Eltern besuche, überfalle ich sie direkt mit der Aussage:
„Ich habe den Mann meines Lebens kennen gelernt! Ich muss schnell wieder hin!“
Sie staunen nicht schlecht! Noch nie im Leben habe ich meine Eltern um Geld gebeten. Es fällt mir sehr schwer, aber ich fasse mir ein Herz und bitte sie mir statt des versprochenen Laptop zu Weihnachten lieber das Geld zu schenken.
Ich frage sogar meinen Vater, was er grundsätzlich von der Sache hält.
„Der Mann meint es ehrlich mit dir!“
Da mein Vater über außergewöhnliche Menschenkenntnisse verfügt, fühle ich mich bestärkt und fahre mit tausend Euro im Gepäck zurück nach Hause.
Es bleibt nicht die einzige Finanzspritze meiner Eltern und ich bin froh, dass sie mich so unterstützen.
„Lieber mit warmer als mit kalter Hand“ ist das Prinzip meiner Mutter, die aber der Sache skeptischer gegenüber steht.
„Hättest du dich nicht in dem Augenblick zusammenreißen können und die Gefühle unterdrücken können? Das wäre doch vernünftiger gewesen als eine solche Beziehung zu beginnen.“
Ich glaube nicht, dass meine Mutter sich in irgendeiner Form annähernd vorstellen kann, was dort in Tunesien mit mir passiert ist als die Woge der Liebe über unserem Kopf zusammenschlug, die Luft brannte und sich die Welt mit einem Schlag in goldenes Licht verwandelte.
Meine Mutter toppt ihre Aussagen noch mit dem Spruch:
“Auf das bisschen Sex kann man doch in deinem Alter verzichten, es gibt doch wichtigeres, zum Beispiel, was Dieter für dich tut, seine Zuverlässigkeit.
Im Alter sind Freundschaft, Zusammenhalten und Vertrauen wichtiger.
„Ich höre immer Alter!“
„Alter?“
Ich fühle mich jung und knackig und genieße jede Sekunde meines neu gewonnen Körpergefühls und die neue Erfüllung und Zufriedenheit meiner Bedürfnisse.
Lange Jahre habe ich das vermisst und nicht richtig ausleben können.
„Also, ins Kloster möchte ich noch nicht gehen!“
Fortsetzung folgt am kommenden Montag....

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