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Dienstag, 7. Februar 2012
Fortsetzung Teil 2 Verzaubert in Tabarka-Tagebuch einer großen Liebe
Ihr Freund schaut während des gesamten Fluges nicht von seiner Zeitung auf. Ihn kümmert es wenig, dass seine Freundin solche Flugangst hat. Von ihm kommt kein aufmunterndes Wort oder eine liebevolle Geste.
Zu diesem Zeitpunkt ahne ich nicht, dass sich durch diese Reise mein Leben entscheidend ändern wird und mein sehnlichster Wunsch nach Liebe auf den ersten Blick in Erfüllung gehen würde.
(Vor langer Zeit hatte ich mir im Universum Liebe auf den ersten Blick bestellt, da ich die noch nie erleben durfte. Diesen Wunsch hatte ich völlig vergessen und es fiel mir erst später wieder ein, ihn einmal bestellt zu haben.)
Die Stewardess kommt wie versprochen an meinen Platz und ich lächele ihr tapfer zu.
„Alles in Ordnung?“
„Ja, danke, es geht schon“, murmel’ ich, obwohl es mir nicht ganz wohl ist, aber eine Panikattacke, wie ich sie schon oft hatte, bleibt aus, und das ist schon ein Riesenerfolg.

Bea und Rolf, so heißen die beiden neben mir, wollen Urlaub in Tunesien machen, noch fliegt die Fluglinie Tabarka direkt an. In den folgenden Jahren leider nicht mehr, was sich als sehr umständlich für mich herausstellt, aber davon später.
Bea fragt mich aus. Sie möchte wissen, warum ich nach Tunesien fliege.
Es ist keine Urlaubsreise im klassischen Sinne.
„Du wirst es nicht glauben, aber ich begebe mich in ein Abenteuer, ins Ungewisse. Keine Ahnung, was mich erwartet.“
Bea schaut mich neugierig an und möchte alles genau wissen.
Wie kann ich ihr meine Verrücktheit erklären?
Ich bin zum dritten Mal verheiratet. In dieser Ehe fühle ich mich allein.
Mein Mann teilt nichts mit mir, keine Gedanken, keine Zärtlichkeiten.
Ich hatte so viel Hoffnung in diese Verbindung gelegt, ein herzensguter Mann, fleißig, sehr zuverlässig und bodenständig. Ich dachte, er könne mir die Sicherheit und Geborgenheit geben, die ich jahrelang vermisst hatte.
Meine beiden Kinder musste ich teilweise alleine großziehen, und ich war schon in der vorigen Ehe mit allem alleine belastet.

Jeden Abend sitze ich regelmäßig alleine vor dem Fernseher und die Einsamkeit schlägt mir über dem Kopf zusammen, ich möchte schreien und meine Seele ist bleischwer.
Was tun, um nicht verrückt vor Sehnsucht nach Liebe und Zweisamkeit zu werden?

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