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Dienstag, 7. Februar 2012
Fortsetzung Teil 3 Verzaubert in Tabarka-Tagebuch einer großen Liebe
Was tun, um nicht verrückt vor Sehnsucht nach Liebe und Zweisamkeit zu werden?
Seit neuestem hatte ich mich mit dem Internet auseinander gesetzt und mich bei ICQ angemeldet.
Da ich als Fremdsprachenkenntnisse Englisch und ganz mutig Französisch(was schon jahrelang eigentlich vergessen war) angegeben hatte, sprach mich recht schnell ein junger Mann aus Tunesien an.
Ich bin anfangs sehr abweisend zu ihm und antworte tagelang nicht und sage ihm auch deutlich, dass ich keinerlei Interesse hätte, mit ihm zu korrespondieren.
„Noch einen Tunesier? Nein, danke!“
„Was hast du gegen Tunesier?“ Er ist irritiert, lässt aber nicht locker.
„Ich war mit einem Tunesier verheiratet, für mich kommt ein Kontakt mit einem Tunesier nicht mehr in Frage.“
„Wenn ein Nagel in einem Nagelkasten schief ist, sind nicht alle krumm ,“ argumentiert er.
„Mein Nagel war nicht schief, es war nur ein sehr, sehr schwieriger Mensch und eine überaus komplizierte Beziehung.“
Er ist hartnäckig und gibt in den nächsten Monaten nicht auf.
Er zeigt mir, dass er ein sehr kulturell interessierter und sehr gebildeter Mensch ist, der sich in der deutschen Politik, Kultur und Geschichte oft besser auskennt, als manch ein anderer.
Ein einfacher Bäcker aus Tunis überrascht mich mit seinen Kenntnissen in der Deutschen Musikgeschichte.
Sein Lieblingskomponist ist Beethoven.

Nach ein paar Monaten gehören die Gespräche mit Tarek zum festen Bestandteil meines Tagesablaufes.
Abends fiebere ich schon dem Zeitpunkt entgegen, um mit ihm zu chatten.
Ich bin nicht mehr einsam. An einem Abend versetzt er mich, ich bin sauer und kann kaum schlafen.
Wieso kann dieser sehr unscheinbare Mann mich so in seinen Bann schlagen? Warum ist er mir so wichtig geworden?
Unsere Gespräche werden immer intimer und es kribbelt merklich, wenn ich mit ihm spreche.
Nach etwa acht Monaten fragt er mich eines Abends, ob wir uns nicht einmal in echt, also persönlich treffen können.
Ich bin völlig sprachlos. Daran hatte ich ja überhaupt nicht gedacht. Wie soll das auch praktisch gehen?
Meine Bedenken sind vielfältig:
Dass er nach Deutschland kommt, ist unmöglich.
Wo soll er wohnen? Wer soll das bezahlen? Da bleibt nur die Möglichkeit, dass ich zu ihm fliege.
Mit Flugangst und mit wenig Geld eine echte Herausforderung!
Zum anderen habe ich Tunesien seit 15 Jahren nicht gesehen und weiß nur, dass sich das Land sehr verändert hat und ich spreche nur bruchstückhaft Französisch.
Ich habe Angst und große Bedenken. Es wäre ein Sprung ins kalte Wasser.
Ich überlege trotzdem, wie man diese Unternehmung so risikoarm wie möglich durchführen könnte.
Fortsetzung folgt..

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