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Montag, 20. Februar 2012
Fortsetzung Teil 18 Verzaubert in Tabarka-Tagebuch einer großen Liebe
Das Leben in Tunesien spielt sich zum größten Teil auf der Straße ab.
Ich wundere mich zuerst noch, dass so viele Männer den ganzen Tag Zeit haben, im Cafe zu sitzen. Das soziale Leben floriert: man spielt Karten oder schaut gemeinsam Fußball oder Sportveranstaltungen an und selbst im Winter sitzt man draußen und unterhält sich.
Frauen sieht man seltener, ich bin die einzige, die überall mit hingeschleppt wird.
Ibrahim ist stolz wie Oskar, dass er nun eine deutsche Freundin hat und möchte es wohl auch allen in seiner Heimatstadt zeigen.
„Die sind jetzt alle neidisch auf mich!“
Da liegt es natürlich auf der Hand, dass er mich nach einigen Tagen auch mit nach Hause, nach Slaimia, einem kleinen Vorort in den Bergen nimmt, damit ich seine Familie kennen lerne und die mich.
Noch während des Besuches in den Bergen ist es endgültig um mich geschehen: Er tut mir unendlich leid, mein Helferinstinkt ist erwacht und ich möchte ihm sofort ein besseres und angenehmeres Leben ermöglichen.
Ich sehe mit einem Blick in welchem Elend er wohnen muss.
Seine Behausung sind zwei kleine Räume, ohne Fenster und mit einem Lehmboden. Es gibt kein fließendes Wasser und keine Kanalisation.
Wasser wird aus dem hauseigenen Brunnen gezogen oder mit dem Esel in Kanistern von einer Wasserstelle in 2 Kilometer Entfernung herangeschleppt.
Es gibt eine einzige französische Stehtoilette, die von allen Familienmitgliedern benutzt wird und sich in einem mehr als ekelerregenden hygienischen Zustand befindet.
Ich kann dort nicht zur Toilette gehen, verschwinde lieber in den Büschen oder verkneife mir alles.
Mit einem Schlag wird mir bewusst, in welchem Luxus ich in Deutschland lebe aufnehmen. und wie selbstverständlich uns alles ist und wie gedankenlos und undankbar wir sind.
War es anfangs vielleicht erst Verliebtheit, so fühle ich jetzt eine tiefe Liebe und große Verantwortung für den Menschen, mit dem ich mir sehr gut eine gemeinsame Zukunft vorstellen könnte.
Ich würde am liebsten alles sofort verbessern und schmiede gemeinsame Pläne.
Seine Eltern sind herzensgute, einfache Menschen, die mich offen und herzlich aufnehmen.
Fortsetzung folgt...

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Wurde der Esel gut behandelt?

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